Mikroskopie: Edelstein-Bestimmung & Qualitätskontrolle

Mikroskopie in der Gemmologie wird zur Edelstein-Bestimmung und zur Qualitätskontrolle eingesetzt, mit diesen Geräten werden z.B. innere Merkmale visualisiert. In der Edelsteinkunde werden alle optisch erkennbaren Unregelmäßigkeiten im Inneren der Edelsteine als Einschlüsse verstanden – wie etwa materielle Fremdkörper (Minerale, Flüssigkeiten, Gase), Risse, Farbzonierungen oder Zwillingslamellen – . Häufig sind sie mit dem bloßen Auge gar nicht zu erkennen, sondern nur mit Hilfe eines Mikroskops. Die Art und Gestalt der Einschlüsse lassen oft auch Rückschlüsse darauf zu, um welche Edelsteine es sich handelt und aus welchen Vorkommen sie stammen. Wie ist das möglich? Es ist erwiesen, dass  die Herkunft und die Entstehungsweise der Edelsteine sich in charakteristischen Einschlüssen manifestieren kann. Das gilt es zu untersuchen.

Edelstein-Mikroskope können je nach Gerät neben der senkrechten Aufstellung auch horizontal eingesetzt werden. Außerdem haben sie neben den üblichen Mikroskop-Komponenten, Stein- und Küvettenhalterungen sowie Polarisationsfilter. Alle A.KRÜSS-Mikroskope für die Gemmologie sind Stereo-Mikroskope.

Funktion Stereo-Mikroskop

Das Stereo-Mikroskop ist ein spezielles Lichtmikroskop, bei dem für beide Augen ein getrennter Strahlengang bereitgestellt wird. Beide Augen sehen den zu untersuchenden Stein daher aus einem etwas unterschiedlichen Winkel, so dass ein Stereo-Effekt eintritt. Das menschliche Gehirn kombiniert die beiden Bilder zu einem einzigen Bild mit einiger Tiefe. So entsteht ein fast räumlicher Eindruck, der ursächlich ist für die Benennung Stereo-(Zwei-Kanal)-Mikroskop.

Mikroskopie: Bestimmung & Qualitätskontrolle von Edelsteinen

Die häufigste Methode und Beleuchtung der Stereomikroskopie: Die Hellfeld-Mikroskopie, sie zählt zur wichtigsten Untersuchungsart von Edelsteinen. Mit ihr sind die meisten inneren Merkmale eines Edelsteines zu erkennen. Bei der Hellfeld-Mikroskopie wird der Stein von unten beleuchtet und somit in diesem Durchlicht mikroskopiert. Das Beispiel zeigt Zirkon-Körner mit Spannungsrissen im Rubin, Fundort: Sri Lanka.

Funktion Immersions-Mikroskop

Um Edelsteine besser mikroskopieren zu können, werden sie in unterschiedliche Immersionsflüssigkeiten eingebettet. Das ermöglicht eine Beobachtung aus verschiedenen Blickwinkeln.

Funktion Immersions-Mikroskope

Für diese Untersuchungen ist eine horizontale Positionierung des Mikroskops von methodischem Vorteil. Durch die Flüssigkeit verschwinden störende Reflexionen der Oberfläche oder der Steinfacetten, die Einschlusse scheinen dann im Stein oder der Flüssigkeit zu schweben. Das Beispiel zeigt eine zusammengesetzte Imitation, eine Granat-Glas Dublette. Weitere Praxistipps finden Sie in den Anwendungen: Einschlüsse beobachten & Fundorte bestimmen.

Sie wollen mehr lesen?

Wer mehr Fachinformationen sucht, bestellt das Whitepaper „Edelstein-Mikroskopie“. In der Fachpublikation werden z.B. folgende Untersuchungsmethoden beschrieben:

  • Edelstein-Innenleben beim Blick durch das Stereo-Mikroskop
  • Funktion und Beleuchtung bei Hellfeld-Mikroskopie
  • Funktion und Beleuchtung mit Polarisationseinrichtung
  • Funktion und Beleuchtung mit Dunkelfeld-Mikroskopie
  • Funktion und Beleuchtung mit Auflichteinrichtung bei Dunkelfeld-Mikroskopie
  • Mikroskopieren mit Immersionsflüssigkeit
  • Rubine – sind sie natürlich oder im Labor entstanden?
  • Charakteristische Einschlüsse vom Aquamarin betrachten
  • Fundortbestimmung vom Smaragd
  • Einen Rubin mit Hellfeld-Beleuchtung untersuchen
  • Rutil-Nadeln (TiO₂) im natürlichen Saphir betrachten

Das Whitepaper wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jochen Schlüter geschrieben. Er ist Diplom-Mineraloge und für die Schausammlung des Mineralogischen Museums in Hamburg verantwortlich.

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