Dichroskopie: Richtungsabhängige Mehrfarbigkeit erkennen

Dichroskope lassen erkennen, ob transparente, farbige Edelsteine Pleochroismus besitzen, also richtungsabhängige Mehrfarbigkeit aufweisen. D.h. Lichtstrahlen, die durch solche Steine laufen, verhalten sich recht unterschiedlich, je nachdem zu welchem Kristallsystem der betrachtete Stein zählt. Einige Edelsteine erscheinen also in verschiedenen Farben, wenn man sie aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet. Imitationen unterscheiden sich von natürlichen Steinen häufig aufgrund dieser Eigenschaft.

Wie entstehen farbige Edelsteine? Farben entstehen bei Edelsteinen und Schmucksteinen erst dann, wenn sie einen Teil des Lichts passieren lassen oder reflektieren und einen anderen Teil absorbieren. Ein schönes Beispiel ist der Rubin: Er erhält seine prägnante rote Farbe, weil er das rote Licht und einen Teil des blauen Lichts hindurchlässt oder reflektiert. Die restlichen Farben des sichtbaren Spektrums werden vom Rubin absorbiert.

Funktion Dichroskop

Das vom zu prüfenden Stein kommende Licht wird im Inneren des Dichroskops durch einen Calcit-Kristall in zwei nebeneinanderliegende und senkrecht zueinander polarisierte Lichtstrahlen zerlegt.

Dichroscopy: Reveal the direction-dependent polychromatism.

In unserem Beispiel fällt grünes Licht eines grünen Turmalins in das Dichroskop. Hier wird es in einen in Nord-Süd-Richtung schwingenden „außerordentlichen Strahl“ (extraordinary beam) und in einen in Ost-West schwingenden „ordentlichen Strahl“ (ordinary beam) separiert. Da die beiden Strahlen aufgrund ihrer unterschiedlichen Schwingungsrichtungen im Turmalin verschieden absorbiert wurden, erscheint der eine in grüner und der andere in blaugrüner Farbe.

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  • Aufbau und Wirkungsweise eines Dichroskops.
  • Farbentstehung eines Citrins
  • Wie entsteht Pleochroismus?
  • Praxistipps: Pleochroismus richtig mit dem Dichroskop untersuchen
  • Farbtabelle und Analysetafel zur Farbgebung
  • Amethyst und Glas mit dem Dichroskop unterscheiden
  • Smaragde durch ihre Mehrfarbigkeit (Dichroismus) identifizieren
  • Pleochroismus beim Turmalin
  • Pleochroismus (Trichroismus) bei einem Tansanit-Kristall betrachten

Das Whitepaper wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jochen Schlüter geschrieben. Er ist Diplom-Mineraloge und für die Schausammlung des Mineralogischen Museums in Hamburg verantwortlich.

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